Erzählen Sie uns doch mal Geschichten oder Ammeröllchen?
„Der große Büttenredner Pitt Bauendahl kam nie von der Bühne
runter. Er kam beim Publikum so gut an, dass er immer überzog. Und
da haben wir ihn einmal mit einer Schubkarre von der Bühne geholt.
Wer früher einen Scherz unterhalb der Gürtellinie machte, wurde „gelitscht“.
Eine Glocke ertönte, und er musste von der Bühne runter. Einige
Dinge, die heute gesprochen werden, wären damals gar nicht bis auf
die Bühne gelangt. Und als ich 2002 bei meinen letzten Auftritten im
Lindenplatz war, zeigte mir eine Schwester eine Frau, die in der
Vorwoche 100 Jahre alt wurde. Seitdem sagte sie kein Wort mehr. Da
habe ich ihr Öcher Karnevalslieder vorgesungen - und da sang sie
mit. Was meinen Sie, wie toll das für mich war! Wenn man als
Karnevalist auf der Bühne steht und den Menschen Freude schenken
kann, kommt diese Freude ins eigene Herz zurück.
Oder: Herr Mund wollte 1971 einen neuen Karnevalsverein
gründen. Ihm schwebte für die
Kesselwärter und andere
Mitarbeiter der Standortverwaltung Aachen der Name
„Närrisches Krematorium“ vor. Den Namen hielt ich nicht für
angebracht und schlug „Närrische Flammengilde“ und jetzt bin ich
Ehren-Gründer dieser Gesellschaft.“
Wie sehen Sie die
Zukunft des Aachener Karnevals?
„Was nicht sein darf, und da gebe ich Wilm Lürken als
Präsident des Ausschusses Aachener Karneval Recht, ist die Spaltung
der Vereine, aus welchen Gründen auch immer.
Gibt es für Sie
einen Lieblingsplatz im Karneval?
„Ich freue mich immer auf die Proklamation des
Märchenprinzen. Dort ist mein Lieblingsplatz.“
Mit welcher
Person möchten Sie sich über Karneval unterhalten?
„Am liebsten nochmals mit dem ehemaligen Büttenredner Jupp
Moll.“
Wir trafen
Heinz Krasborn bei van den Daele, im Traditionshaus "Alt Aachener
Kaffeestuben".
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