Ist uns der
Karneval zwar lieb aber zu teuer?
"Der Karneval
ist in der heutigen Zeit eine Kostenfrage. Er wird wirklich zu
teuer. Man sieht es auch an den Karnevalszügen oder an der
Bühnendekoration einzelner Sitzungen.
Es sind
vielerorts bei Sitzungen freie Plätze im Saal, auch wenn zwei
Karnevalsvereine eine gemeinsame Sitzung durchführen."
Ist in
Ihren Augen der Karneval noch zeitgemäß?
Ich glaube schon.
Die Gefahr ist, dass der Karneval zu politisch wird. Die
Fernsehsendungen mit politischen Reden nehmen überhand. Die Leute
wollen eher Spaß haben, wollen sich amüsieren. Das soll auch im
Fernsehen übermittelt werden.
Wie sehen Sie
die Zukunft des Karnevals in Aachen?
„Ich sehe
Schwierigkeiten mit der Nachwuchsförderung.
Büttenredner Jürgen
Becker
ist für den Aachener Karneval ein seltener Glücksgriff. Mich
wundert es, dass Guido Hoß (???) leider wenig auftritt. Ihn habe ich bei der Sitzung der
Stadtwache Oecher Börjerwehr beim Waschtag gesehen und fand ihn
klasse.“
Kann man
Karneval auch in traurigen Zeiten feiern?
„Es kommt darauf
an, in welcher Situation man sich befindet und wie es der
Veranstalter einer Sitzung sieht. Beim Golfkrieg 1991 fand ich es
gut, dass der Rosenmontagszug ausgefallen ist. Es sollte jedem
Karnevalsverein überlassen sein, ob er Veranstaltungen ausfallen
lässt. Der Karneval darf grundsätzlich nicht ausfallen, denn es
gibt ja auch viele finanzielle Verpflichtungen.“
Wie lässt sich
karnevalistischer Frohsinn in den Alltag übertragen?
"Das ist sehr
schwierig. Als ich anfangs in den Karneval reinschnupperte, verglich
ich den Karneval mit dem „Masketragen“. Ich kann nicht auf einen
Knopf drücken und „Alaaf“ schreien. Es kommt auch darauf an, wen ich
um mich habe und in welcher Gruppe ich bin. Mir reicht es, wenn ich
365 Tage im Jahr ein Narr bin."
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