Dr. Ulrich Wellen

selbst. Unternehmensberater, Jahrgang 1958
in Aachen geboren, verheiratet             


 

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Wie sehen Sie die Zukunft des Aachener Karnevals?

Eine gute und spannende Frage. Ich mache mir ein bisschen Sorgen weil Tradition nicht verwechselt werden darf mit Stillstand. Karneval war immer schon einer Veränderung unterworfen. Der Karneval von 1870 ist ein anderer Karneval als der von 1900 gewesen.
Die Gesellschaft wird medial immer verwöhnter. Was vorgestern hervorragend war, war gestern noch gut und heute nur noch ausreichend. Manche haben es schmerzhaft feststellen müssen. In dem Augenblick wo die Leute nicht mehr kommen brechen auch die betriebswirtschaftlichen Modelle zusammen.

Der Karneval, und auch der Aachener Karneval, steht vor der großen Herausforderung sich dem zu stellen. Ein Beispiel ist der Rosenmontagszug. Es macht mich traurig wenn ich sehe, dass Aachener nach Köln ziehen.
Einfach zur Tagesordnung überzugehen und zu sagen wir machen es so wie im letzten Jahr, es wird schon wieder besser, wird dazu führen, dass noch mehr weg bricht. Das ist so, auch dann, wenn es manchen Leuten nicht gefällt, das muss man zur Kenntnis nehmen.
Vor diesen Problemen den Kopf in den Sand stecken täte dem Aachener Karneval nicht gut.

 

Was kann der AKV in Zukunft zur Entwicklung des Aachener Karnevals beitragen?

Der AAK ist das Gremium, das für „den Aachener Karneval“ zuständig ist.

Große Vereine verstehen sich als elementare Bestandteile des Aachener Karnevals, aber eben nur als ein Bestandteil. Der AKV hat eine bestimmte Rolle auch über die Stadtgrenzen hinaus. Wir stellen die Prinzen, den Prinzenwagen und helfen dem Prinzen ein vernünftiges Finanzierungskonzept zu erstellen, im Zweifelsfall einzuspringen und entsprechende Hilfestellung zu leisten. Wir haben in den letzten Jahren mit der Auswahl der Prinzen einen – so meine ich -guten Job gemacht.

Der Akv wird sich im Ausschuss Aachener Karneval sicher stärker einbringen. Wir wollen helfen und dies ist ein Grund, weswegen ich gesagt habe, ich lasse mich in den erweiterten Ausschuss des AAK wählen.

Es geht letztlich um unsere Heimatstadt Aachen.

Schauen wir mal!